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Eine Geschichte zum Nachgeburtstag:

"Es war ein kleines Dorf am Rande eines Waldes, wo die Wege zweier Frauen sich schon oft beinahe gekreuzt hatten, ohne sich wirklich zu berühren. Die eine von ihnen war Freya, eine Frau mit einem großen Herz und der warmen Ausstrahlung eines hellen Frühlingsmorgens. Mit ihrem sanften Blick und den dunkelblonden Haaren war sie stets mit ganzem Herzen für alle Menschen da – doch manche nutzten sie leider auch aus, ohne dass sie es bemerkte. Freya lebte ein Leben in Verbundenheit mit der Natur und liebte es, durch die Wälder zu streifen. Sie fühlte sich dort frei und lebendig, begleitet von ihrer jungen schwarz-weißen Hündin, Sari, die ihre Welt bedeutete.

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Sari war Freyas ganzer Stolz und zugleich ihre Rettung, denn sie war die Tochter ihrer ersten Hündin, die Freya vor nicht allzu langer Zeit an eine schwere Krankheit verloren hatte. Der Abschied hatte ihr das Herz gebrochen, doch Sari brachte ihr die Freude zurück und half, die Wunden der Vergangenheit ein wenig zu heilen.

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In der Nähe lebte Yara, eine Frau mit einem ungestümen schwarzen Labrador, der noch sehr jung war und voller Energie steckte. Auch Yara lebte ein Leben voller Kreativität und schätzte die kleinen Dinge, die das Leben bunt machten. Sie war immer auf der Suche nach dem perfekten Augenblick und liebte es, besondere Momente festzuhalten, um ihnen ein wenig Ewigkeit zu schenken. Diese Momente waren oft geprägt von den kleinen Abenteuern, die sie mit ihrem Hund Luno erlebte.

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An einem frischen Frühlingsmorgen trat Yara vor ihre Haustür und bemerkte Freya, die mit ihrer Hündin auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand. Yara erkannte den fragenden Blick in Freyas Augen und das Bedauern, das sie darin lesen konnte – denn Yaras alter Begleiter war nicht mehr an ihrer Seite, und die Lücke, die er hinterlassen hatte, war noch frisch und schmerzhaft. Yara und Freya nickten sich zu, ein kurzer, wortloser Gruß, und ein Funken der Verbindung blitzte auf.

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„Es ist nie leicht, wenn einer geht, der so viel bedeutet hat“, sagte Freya leise und legte eine Hand auf Saris weiches Fell. Yara lächelte schwach und nickte. Es tat gut, verstanden zu werden, ohne große Erklärungen abgeben zu müssen. Und so kamen die beiden ins Gespräch, über das Leben, über die Hunde und über die Freude und die Trauer, die ihre Geschichten prägten. Sie teilten Erinnerungen an jene Gefährten, die sie verloren hatten, und fanden darin einen Trost, der sie einander näher brachte.
 

Es war bald offensichtlich, dass sie viel mehr verband als nur ihre Liebe zu den Hunden. Freya und Yara entdeckten, dass sie beide dieselben Werte teilten und sich auf einer tiefen Ebene verstanden. Sie waren beide Menschen, die den Augenblick schätzten, sei es in der Natur, im kreativen Ausdruck oder in der Freundschaft.

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Doch trotz aller Harmonie in Freyas Leben gab es auch jemanden, der sich wie ein Schatten hineinschlich. Da war Gino, ein Bekannter, der immer wieder den Weg in ihr Leben fand. Er war freundlich und charmant, doch Freya spürte, dass er oft mehr nahm, als er gab, und dass er nicht dieselbe Tiefe mitbrachte, die sie von einem echten Freund erhoffte. Dank Yaras klarer Sichtweise und den Gesprächen mit ihr erkannte Freya langsam, dass sie Menschen in ihrem Leben willkommen heißen durfte, die sie wirklich wertschätzten und ihre Gutmütigkeit nicht ausnutzten.

 

Der Frühling wurde zur Jahreszeit der Veränderung für beide Frauen. Sari und Luno, die anfangs noch etwas distanziert waren, fanden langsam einen Weg, miteinander umzugehen. Luno versuchte immer wieder, Sari zum Spielen zu animieren, und Sari, die zurückhaltend und abwartend war, begann ihm nach und nach zu vertrauen. Es war ein schrittweiser Tanz der Annäherung, der Geduld und Verständnis erforderte – genauso wie die Freundschaft ihrer beiden Besitzerinnen.

 

Mit der Zeit fanden Yara und Freya eine tiefe Verbindung in ihrer gemeinsamen Leidenschaft für das Leben, für die Natur und ihre Vierbeiner. Yara entdeckte in Freya eine Seelenverwandte, mit der sie Erinnerungen sammeln konnte, und Freya fand in Yara die Stärke, sich selbst treu zu bleiben. Sie füllten gemeinsam die Leere, die ihre Verluste hinterlassen hatten, und schenkten einander Momente, die sie mit Fotos festhielten – nicht, um die Zeit anzuhalten, sondern um ihr ein kleines Stück Ewigkeit zu verleihen.

Und so begann für Freya und Yara ein neues Kapitel voller Freude, Abenteuer und gegenseitigem Vertrauen, mit Sari und Luno an ihrer Seite – zwei Hunde, die, wie ihre Besitzerinnen, eine Freundschaft für das Leben fanden.

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to be continued...

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